Wer bei der Arbeit produktiv und gesund bleiben will, braucht einen ergonomischen Arbeitsplatz. „Das ist doch klar!“ denken Sie jetzt wahrscheinlich. Denn dass es eine gute Ausstattung braucht, wenn man viele Stunden am Tag am Schreibtisch verbringt, ist mittlerweile bekannt. Wissen Sie aber genau, was alles dazugehört? Und auch welche Risiken Sie vermeiden, wenn Sie Ihre Arbeitsplätze optimieren? Was alles zum ergonomischen Arbeiten dazugehört, erfahren Sie im folgenden Artikel.
Sitzen ist das neue Rauchen
Zugegeben, das klingt sehr polemisch. Aber es ist wahr. Denn stundenlanges und einseitiges Sitzen verringert die Versorgung des Gehirns mit Sauerstoff und wichtigen Nährstoffen wie Hormonen und Proteinen. Organe, Bandscheiben, Skelett und Muskeln werden durch schlechte Ergonomie gequetscht und einseitig belastet.
Aktuelle Studien zeigen sogar einen direkten Zusammenhang zwischen langem Sitzen und einem bis zu 80 Prozent höheren Krebsrisiko. Die Folge: Enorme volkswirtschaftliche Kosten durch krankheitsbedingte Ausfallzeiten. Dabei kostet ein Krankheitstag den Arbeitgeber im Durchschnitt 400 Euro. In eine gute Arbeitsplatzbeschaffenheit zu investieren und vermeidbare Ausfälle zu reduzieren, ist daher durchaus lohnenswert.
Höhere Produktivität, mehr Wohlbefinden, bessere Gesundheit
Für eine gute Ergonomie am Arbeitsplatz sprechen also viele Gründe. Dazu gehören
1. Ein guter Bürostuhl. Dieser sollte folgende Anforderungen erfüllen:
- Individuelle Einstellung von Sitzfläche und Rückenlehne wie bei unserem Bewegungsmodul „Ergoprotection“, das freischwebend die Sitzneigung mit der Bewegung verändert
- Öffnungswinkel (Sitzfläche/Lehne) von mindestens 120 Grad möglich, um Bandscheiben und Organe zu entlasten
- Höhenverstellbare Armlehnen
- Proaktiver Gegendruck der Rückenlehne
- Anatomisch geformte Rückenlehne mit Lordosenstütze
- Rückenlehnendruck individuell einstellbar
- Rückenlehnenhöhe mindestens 45cm
- Schultern und Arme bleiben bei Rückenlehnenkontakt beweglich
- Anatomisch geformte Sitzfläche
- Einstellbare Sitztiefe und Sitztiefenfederung
- Individuell einstellbare Sitzneigung
- Sitzhöhenverstellung
- Nutzerfreundliche Bedienelemente
- Atmungsaktive, langlebige Polster die sich leicht pflegen lassen
2. Ein guter Schreibtisch
Ein ergonomischer Schreibtisch sollte mindestens 80 Zentimeter tief und 160 Zentimeter breit sein, um alle Arbeitsmaterialien, Bildschirm(e) und technisches Zubehör im richtigen Abstand platzieren zu können.
Unter dem Tisch sollten Sie auf Beinfreiheit achten, damit Sie Venen und Muskulatur entlasten können. Ideal ist ein höhenverstellbarer Schreibtisch, der Ihnen das empfohlene Verhältnis von 50 % Sitzen, 25 % Stehen und 25 % Bewegen ermöglicht. Um die Augen zu entlasten, sollte die Tischfläche reflexionsarm sein.
3. Ein guter Monitor
Wichtig sind hierbei vor allem zwei Faktoren: Der Bildschirm sollte ausreichend groß sein (mindestens 22 Zoll) und geräuscharm arbeiten. Denn wer an größeren Bildschirmen arbeitet, ist produktiver. So haben Studien gezeigt, dass Angestellte, die an 24-Zoll-Bildschirmen arbeiten, 52 % schneller sind als Angestellte, die die an einem 18-Zoll-Monitor sitzen.
4. Auf die richtigen Winkel achten
Die richtigen Büromöbel sind in ergonomischer Hinsicht aber nur so gut wie ihre Einstellung.
- Wählen Sie die Schreibtischhöhe so, dass Ihre Arme mit 90 bis 110 Grad Öffnungswinkel auf der Tischplatte aufliegen
- Stellen Sie Ihren Stuhl so ein, dass Ihre Beine in den Knien um 90 Grad angewinkelt sind
- Ihre Fußsohlen sollten Sie waagrecht auf dem Boden oder zur Abwechslung bequem auf dem Drehkreuz des Stuhles abstellen können
- Ihre Kniekehlen sollten etwa zwei fingerbreit über die Kante des Stuhles hinausragen
- Stellen Sie Ihren Bildschirm 50 bis 60 Zentimeter vom Nutzer entfernt auf
- Die Bildschirmoberkante sollte maximal auf Augenhöhe sein und Ihr Blick leicht nach unten gerichtet auf den Monitor treffen
5. Lichtverhältnisse
Ideal ist natürliches Tageslicht, das seitlich zum Arbeitsplatz einfällt und keine Schatten auf den Monitor und die Tastatur wirft. Auf den Tisch sollte keine direkte Beleuchtung von künstlichen Leuchtquellen einfallen, damit auch er nicht reflektiert und die Augen geschont werden.
Die ideale Lichtstärke von künstlichen Beleuchtungsquellen liegt bei mindestens 500 Lux mit tageslichtähnlicher Lichttemperatur und es ist ratsam, alle Lampen gleichmäßig zu verteilen.
Stellen Sie den Schreibtisch nicht direkt vor das Fenster, da sonst Blendgefahr besteht, welche die Arbeit anstrengender macht. Ergänzend sollte eine Schreibtischlampe zur Verfügung stehen, die dimmbar ist, sich biegen und drehen lässt und nicht zu viel Platz auf dem Schreibtisch einnimmt.
6. Haltung wechseln
Wer regelmäßig die Haltung wechselt, entlastet Organe, Skelett und Bandscheiben. Nutzen Sie dazu
- Die unterschiedlichen Einstellmöglichkeiten Ihres Stuhles
- Das freifließende Bewegungsmodul „Ergoprotection“ Ihres TERGON-Stuhles oder die Wippmechanik
- Aktives Sitzen auf Ihrem Stuhl
- Wechseln Sie häufig die Haltung
- Setzen Sie sich immer auf die ganze Sitzfläche, so benutzen Sie die Rückenlehne automatisch mit und entlasten den Rücken
- Sitzen Sie nicht länger als 50 Minuten am Stück und legen dann eine Bewegungspause ein
- Besorgen Sie sich ein Gehen-im-Stehen „Gymba“ Brett oder ein anderes Ergonomie-Tool, das Bewegung an den Schreibtisch bringt
- Beachten Sie das Verhältnis von 50 % Sitzen, 25 % Stehen und 25 % Bewegung für eine ideale Arbeitsplatz-Dynamik
7. Auf geringe Lärmbelastung achten
Lärm zählt zu den größten Stressfaktoren bei der Büroarbeit. Wenn Sie ständig wahrnehmbare Geräusche über 55 bis 70 Dezibel in Ihr Unterbewusstsein verbannen müssen, nagt der Lärm unablässig an Ihrem Nervenkostüm. Deshalb ist es ratsam, Hardware wie Computer, Bildschirme, Laptops oder Lüftungsgeräte auch nach ihrer Geräuschemission auszuwählen.
8. Angemessene Raumtemperatur und regelmäßige Frischluftzufuhr
Für die Arbeitsleistung ist eine Raumtemperatur von 20 bis 22 Grad besonders förderlich. Regelmäßige Frischluftzufuhr trägt zu einer ausreichend hohen Sauerstoffversorgung und damit wachen Gehirnaktivität bei.
9. Organisation Materialien und Unterlagen
Platzieren Sie Ihre Unterlagen und Arbeitsmaterialen so auf Ihrem Schreibtisch, dass Sie sie gut erreichen können. Jeder neue Gegenstand sollte sich in maximal drei Minuten in Ihren Arbeitsablauf einbauen lassen. Wenn Ordner oder Arbeitsmittel, die Sie seltener brauchen, ein Stück vom Arbeitsplatz entfernt liegen, ist das ein guter Anlass, mal wieder aufzustehen.
10. Bewegung einbauen
Und so können Sie noch mehr Bewegung in den Arbeitsalltag einzubauen:
- Gehen Sie doch einfach direkt zum Kollegen nach oben, anstatt ihn anzurufen
- Nehmen Sie öfters mal die Treppe anstatt des Aufzugs
- Machen Sie regelmäßig aktive Mini-Pausen mit Stretching-Übungen
- Heben Sie die Beine am Stuhl an und bewegen Sie Ihre Füße während des Sitzens
- Lüften Sie regelmäßig für mehr Sauerstoff im Raum
- Machen Sie eine aktive Mittagspause mit Spaziergängen oder besuchen Sie doch mal wieder das etwas weiter entfernte Restaurant fürs Mittagessen
- Führen Sie kürzere Meetings im Stehen durch
- Wechseln Sie mehrmals am Tag die Arbeitsposition zwischen Sitzen und Stehen
- Nutzen Sie das volle Bewegungsspektrum Ihres Schreibtischstuhles aus
Wenn Sie diese zehn Tipps beherzigen, werden Sie sich nach Ihrem Arbeitstag im Büro sicher viel leichter und entspannter fühlen. Langfristig schützen Sie damit aktiv Ihre Gesundheit – und nicht zuletzt trägt eine gute Ergonomie am Arbeitsplatz auch zu höherer Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden bei. Wir sagen: eine ganz klare Win-Win-Win-Situation!
Der Begriff „Ergonomie“ setzt sich aus den altgriechischen Wörtern „ergon“ (Arbeit) und „nomos“ Gesetz zusammen. Er beschreibt die Gesetzmäßigkeit menschlicher Arbeit. Einzelne Komponenten von Arbeitsplätzen wie die Beschaffenheit von Stühlen und Tischen, Abstände zum Bildschirm oder die Winkel unserer Gelenke beim Sitzen sollen danach so aufeinander abgestimmt werden, dass eine optimale Arbeitsumgebung entsteht. Aber auch die Arbeitsorganisation, das Arbeitsumfeld und die Inhalte der jeweiligen Tätigkeiten gehören dazu.